Hannover Altstadt

Landeshauptstadt von Niedersachsen

Am Fluss Leine und am Mittellandkanal sowie im Tal der Leine ist die Stadt Hannover, Hauptstadt des Regierungsbezirks Hannover, gelegen. Gegliedert ist die Stadt Hannover in 13 Bezirke. Für den Schiffsverkehr auf dem Mittellandkanal hat der Hafen von Hannover eine hohe Bedeutung. Innerhalb der naturräumlichen Gliederung von Deutschland liegt Hannover im Bereich vom Altmoränenland mit Urstromtälern. Diese günstige naturräumliche Lage hat die Weiterentwicklung vom Dorf zur Stadt erheblich begünstigt. Hannover liegt in einem Landschaftsraum, der als so genannte aktive Zone bezeichnet wird, deren Aktivität aufgrund der städtischen Fläche stärker ausgeprägt ist. Sehr verkehrsgünstig ist Hannover zudem gelegen. Hier treffen unzählige Internationale Verkehrslinien auf einander. Zu dem befindet sich in Hannover ein Kreuzungspunkt für verschiedene Verkehrswege.

Die aus dem Leinetal kommenden Verkehrswege verlaufen durch die Stadt Hannover und treffen hier auf Verkehrswege, die in den westdeutschen Industriegebieten ihren Anfang nehmen. Weiter führen diese Verkehrswege, nachdem diese Hannover verlassen haben, in Richtung Norddeutschland und Ostdeutschland. In der Nähe der Stadt Langenhagen, wo sich der Flughafen Langenhagen befindet, ist die Stadt Hannover gelegen.

Hannover Schloss

Messestadt Hannover

Mittlerweile hat Hannover als Messestadt weltweit an Bedeutung gewonnen. Auf der Welt gibt es kein größeres Messegelände. Regelmäßig finden auf dem Messegelände und auch im Congress Centrum der Stadt hunderte Messen und Kongresse statt. Die wohl berühmteste Messe ist die Computerfachmesse CEBIT, die jedes Jahr gegen Ende Februar beziehungsweise Anfang März stattfindet, und ein Muss für viele Firmen aus dem In- und Ausland darstellt. Eine schöne Aussicht bietet sich den Besuchern vom Hermesturm, der auf dem Messegelände besucht werden kann. Die in 65 Meter Höhe befindliche Aussichtsplattform kann über einen Aufzug erreicht werden.

Die Geschichte Hannovers

Unmittelbar nach Beginn des zweiten Jahrtausends bekommt ein kleines Dorf den Namen Tigislege. Es lag dort, wo heute das Stadtgebiet von Hannover zu finden ist und befand sich zudem in unmittelbarer Nähe des Übergangs der Leine. Östlich vom Dorf Tigislege befand sich zu dieser Zeit die Marktsiedlung Honovere, das spätere Hannover, die sich gerade im Wachsen befand. Zum ersten Mal wurde der Name im Jahr 1150 genannt. Mit der Ausdehnung der Siedlung Honovere beziehungsweise Hannover ging das Dorf in die Siedlung mit über. Im Jahr 1189 begann die Zeit, in der Hannover als Stadt bezeichnet wurde. Das Jahr 1241 brachte es mit sich, dass Hannover noch einmal die Rechte als Stadt erhielt.

Gegen Mitte des 15. Jahrhunderts wurde der Stadt die Erlaubnis erteilt, eigene Münzen zu prägen und auch in Umlauf zu bringen. Durch die Erteilung des so genannten Münzrechts hatte die Stadt auch das Recht erhalten, die Gestaltung der Münzen frei wählen zu können. Hannover wurde im Jahr 1386 zur Hansestadt erklärt. Damit war Hannover Teil einer Vereinigung von norddeutschen Kaufleuten, die gleiche Interessen verfolgten. Als der welfische Teilungsvertrag unterschrieben wurde, ging Hannover im Jahr 1495 zu Braunschweig-Calenberg über. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts gehörte Hannover zum Niedersächsischen Kreis. Mit Abschluss der westfälischen Friedensverträge gehörte Hannover nach 1648 zum Herzogtum Lüneburg. Allerdings wurde mit dem Westfälischen Frieden Deutschland in konfessioneller Hinsicht gespalten. Jedoch erhielten die führenden Persönlichkeiten, wie zum Beispiel im Herzogtum Lüneburg, somit die volle Verantwortung für ihr Gebiet.

Die Welfen wählten im Jahr 1636 Hannover zu ihrer Residenz. Zur Hauptstadt des Kurfürstentums Hannover wurde die Stadt Hannover im Jahr 1692 ernannt. Das Jahr 1814 brachte die Ernennung zur Hauptstadt des Königsreiches Hannover mit sich. Nur ein Jahr später wurde der Deutsche Bund gegründet, mit dem das Ende des bisherigen Reiches einherging. Zu dieser Zeit war das Königreich Hannover in Personalunion mit Großbritannien vereint. Im Juli 1830 waren die Auswirkungen der französischen Julirevolution zu spüren. So entstand in Folge der Julirevolution die Verfassung von Hannover, die im Jahr 1837 durch König Ernst August II. wieder aufgehoben wurde. Aufgrund der Aufhebung wurden die protestierenden „Göttinger Sieben“ vertrieben. Gleichzeitig endete auch die Verbindung der Vereinigung mit Großbritannien. Es folgten Jahre, in denen der Staat Hannover mit Österreich verbündet gewesen ist. Dann erfolgte die Annektierung des Staates Hannover durch Preußen infolge der Niederlage im Deutschen Krieg gegen Preußen. So kam es zur Gründung des Norddeutschen Bundes. Die Hauptstadt der preußischen Provinz Hannover innerhalb des Bundes wurde die Stadt Hannover im Jahr 1866. Ein Jahr nach dem Ende des zweiten Weltkrieges, als die Gründung des Landes Niedersachsen erfolgte, wurde Hannover zur Hauptstadt des Landes erklärt.

Sehenswertes, regelmäßige Veranstaltungen und Ausflugsziele

Hannover verfügt über einige interessante Erholungsgebiete, die reich an Erlebnissen sind und präsentiert ein Stadtbild mit vielen historischen und modernen Sehenswürdigkeiten. Das Bild der Altstadt ist von Hannover von alten Gebäuden und Fachwerkhäusern geprägt. Aus dem Jahr 1566 stammt das älteste Fachwerkhaus der Stadt. Als Wahrzeichen von Hannover wird die gotische Marktkirche angesehen. Diese wurde mit einem Turm, dessen Höhe 97 Meter beträgt, erbaut. So sind die Gartenanlagen der Herrenhäuser Gärten weit über Hannover bekannt geworden. Gegliedert sind die Herrenhäuser Gärten in den Großen Garten und dem Berggarten. Ferner komplettieren der Georgen- und der Welfengarten das Bild der Herrenhäuser Gärten. Unter den Barockgärten von Europa kommt dem Großen Garten eine sehr große Bedeutung zu. Außerdem sind unter anderem in den Herrenhäuser Gärten Bäume, eine Wasserfontäne und ein Irrgarten zu bestaunen. Besonders sehenswert ist das im 17. Jahrhundert erbaute Leineschloss, welches in den Jahren 1817 bis 1842 umgebaut wurde. Während dieser Umbauphase wurde das Schloss an den klassizistischen Stil von Laves angepasst. Seit dem 17. Jahrhundert residierten im Schloss die Kurfürsten und Könige. Heute hat der Niedersächsische Landtag seinen Sitz im Leineschloss. Die vielseitigsten Informationen werden den Besuchern in den zahlreichen Museen der Stadt vermittelt. So berichtet das Historische Museum darüber, wie der Weg von der Marktsiedlung Honovere zur Stadt Hannover führte.

Weiterhin befinden sich in Hannover das Kestnermuseum, das Wilhelm-Busch-Museum und das Niedersächsische Landesmuseum mit insgesamt vier Abteilungen. Neben der niedersächsischen Landesgalerie gehören die Abteilungen Archäologie, Naturkunde und Vivarium sowie die Abteilung Völkerkunde zum Landesmuseum. Arbeiten von Wilhelm Busch werden im gleichnamigen Museum, welches auch als Deutsches Museum für Karikatur und kritische Grafik bekannt geworden ist, präsentiert. Weiterhin wird auf die Geschichte der Karikatur für einen Zeitraum von 40 Jahren zurückgeblickt. Das Kestnermuseum widmet sich der Geschichte der Kultur in den vergangenen sechs Jahrtausenden. Noch heute erinnern das Mahnmal in der Nähe der alten Synagoge und die Aegidienkirche, die nach einem Angriff nicht wieder aufgebaut wurde, an die Zeiten des zweiten Weltkrieges. Neben den Herrenhäuser Gärten gibt es noch weitere grüne Oasen, wo Besucher Ruhe und Entspannung genießen können. Bei der Eilenriede handelt es sich um einen Stadtwald mit einer Größe von 650 Hektar. Besucher der Eilenriede haben die Möglichkeit zahlreichen Freizeitaktivitäten nachzugehen. Dazu gehören unter anderem auch Radfahren und Joggen.

Herrenhausen

Zum Verweilen und Entspannen können Gäste aus Nah und Fern eine Pause in einem der Waldcafés oder der Restaurants einlegen. Jedoch hat die Eilenriede auch viel Lehrhaftes zu bieten. So gibt es einen Waldlehrpfad und einen Baumkundeweg. Zu den Denkmälern in der Eilenriede gehören beispielsweise die Prinzessinnengruppe und der Fritz-Beindorff-Brunnen. Ferner liegt der Zoologische Garten von Hannover im Stadtwald Eilenriede. In der Mitte von Hannover liegt das einstige Niedersachsenstadion und jetzige AWD-Arena. Diese ist häufig Austragungsort für Fußballspiele der Deutschen Nationalmannschaft und das Heimatstadion von Hannover 96. Künstlich angelegt wurde der Maschsee, der mit seiner abwechslungsreichen Umgebung jedes Jahr viele Besucher anzieht. Wassersportaktivitäten im größten See von Hannover, beispielsweise in Form von Segeln, Schwimmen und Rudern, sind hier möglich. Ganz besonders gern kommen die Gäste im Sommer zum Maschseefest, welches über einen ungefähren Zeitraum von drei Wochen veranstaltet wird. Unweit des Sees liegt der schön gestaltete Maschpark, der unter anderem mit dem Maschteich und seiner Bucht von Seerosen überrascht. Am Maschteich ist das in den Jahren 1901 bis 1913 erbaute Rathaus gelegen. Jedes Jahr findet in Hannover in den Monaten März beziehungsweise April das Frühlingsfest Hannover sowie im Monat Juli das Schützenfest statt.

In 30 Kilometer Entfernung nordwestlich von Hannover liegt der größte Binnensee von Norddeutschland, das Steinhuder Meer, in dessen Nähe sich ein Naturschutzgebiet befindet. Die Strandbäder vermitteln Besucher eine angenehme Atmosphäre und laden nicht nur zum Schwimmen ein. Auch Segelsport ist hier möglich. Im Meer wurde eine Insel künstlich angelegt. Dort befindet sich die im 18. Jahrhundert erbaute Festung Wilhelmstein. Südwestlich, in unmittelbarer Nähe zu Hannover gelegen, befindet sich die Ortschaft Barsinghausen. Dort lädt das Besucherbergwerk Klosterstollen während des ganzen Jahres dazu ein, auf verschiedenen Wegen die Atmosphäre einer Bergwerksgrube kennen zu lernen. Neben dem Bergwerk befindet sich das Bergbaumuseum, in dem unter anderem über die Arbeit in den Bergwerken berichtet wird.
Jedes Jahr findet an mehreren Tagen während des Frühsommers bis zum Herbst in den Herrenhäuser Gärten der Internationale Feuerwerkswettbewerb statt. Ein farbenprächtiges Spektakel inklusive verschiedener Kleinveranstaltungen lockt Besucher aus Nah und Fern an. Zahlreiche Sportveranstaltungen ziehen ebenfalls viele Besucher an. Inzwischen gehen bereits fast 11.000 Besucher jährlich beim Marathon in Hannover an den Start. Neben dem Radrennen, die Nacht von Hannover genannt, finden der Triathlon von Hannover und das Reitturnier German Classics jährlich statt. Zu den weiteren regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen gehören das Oktoberfest von Hannover, der Karnevalsumzug sowie der Flohmarkt. Und den Fans von Sportveranstaltungen wird beispielsweise der Besuch von Handballspielen oder Eishockeyspielen angeboten.